Als blutjunger Bursch hat Hermann Kaser aus Hochburg-Ach
den Bauernhof seiner Großeltern übernommen. Mit einem neuen Stall
für seine Rinder hat er ein „Lebensprojekt“ umgesetzt und setzt damit voll auf automatische Technik von Lely.
Der „logische Nachfolger“ war Hermann Kaser nicht. Deshalb war es zunächst auch kein klassischer bäuerlicher Bildungsweg, den er eingeschlagen hat. Statt in die Landwirtschaftsschule ist er in Burghausen, gleich hinter der Grenze in Bayern, aufs Gymnasium gegangen. „Irgendwann in der Oberstufe hat sich dann herauskristallisiert, dass ich den Betrieb entweder übernehmen werde oder er aus ist“, sagt der heute 26-jährige.
Zunächst hat er deshalb mitgeholfen und ist an seinen freien Tagen schon frühmorgens im Stall gestanden, während seine Schulkameraden noch in den Federn räkelten. Schrittweise freundete sich der Jugendliche mit dem Gedanken an, einmal der Herram Hof zu sein. Die wirtschaftlicheGrundlage fürs Weitermachen war mit 55 Hektar Ackerland gut. Im Stall standen damals schon stolze 42 Milchkühe – allerdings in permanenter Anbindehaltung.
Um landwirtschaftlichs Know How-Basis aufzubauen, hat der junge Innviertler nach der Matura an der Universität für Bodenkultur Agrarwissenschaften studiert. In der Zwischenzeit hatten zwei seiner Onkel den großelterlichen Hof gepachtet, um dem künftigen Bauern drei Jahre für seine Ausbildung freizuspielen. Nachdem diese 2019 abgeschlossen war, ging Kaser mit großem Tatendrang ans Werk und an die Planung eines neuen komfortablen Heims für seine Rinder.
Die Technik kommt von Lely
„Wir haben gleich mehrere Schritte übersprungen und sind vom alten Anbindestall mit Rohrmelkanlage direkt zum Laufstall mit Auslauf und Lely Astronaut Melkroboter gewechselt“, sagt er. Davor habe er andere Betriebe besucht, viel gefragt und zugehört, was passt und was nicht. „Nach jedem Ausflug habe ich mich wieder mit dem Stallplaner hingesetzt und das zu Papier gebracht, was mir eingefallen ist.“ Dass einer der Onkel als Besamungstechniker schon hinter viele Hoftore geblickt hat, war dabei ein zusätzlicher Vorteil.
Geworden ist es ein luftiges und geräumiges Objekt, das technisch alle Stückerl spielt. „Was ich investiert habe, muss für meine Generation reichen“, erklärt der Hofübernehmer. Sowohl was die Vorgaben ans Tierwohl als auch was die Arbeitseffizienz betrifft, möchte der Innviertler keine allzu großen Umbauten mehr vornehmen müssen. „Ich habe auch nicht vor, den Stall einmal zu spiegeln und die Produktion zu verdoppeln.“ Die aktuell 65 Fleckvieh-Kühe und die 75 Stück weibliche Nachzucht sollen als wirtschaftliche Grundlage ausreichen.
Kaser liefert nach Bayern zur Berchtesgadener Milch. Diese setzt die gerade auch in Österreich heiß diskutierte Haltungsform-Kennzeichnung für den deutschen Einzelhandel um. Der Landwirte möchte in die höchste für konventionelle Betriebe erreichbare Stufe 4 kommen.
Deshalb finalisiert er gerade einen Auslauf und möchte später auch das angrenzende Feld für den Weidegang nutzen. Für den Laufstall gibt es derzeit einen Cent Zuschlag, für den Auslauf einen weiteren und nochmals eineinhalb für die Weide.
Basis für die Machbarkeit als alleinstehender Jungbauer sind die Roboter von Lely. Neben dem automatischen Melksystem Astronaut A5 setzt Hermann Kaser auch auf den Futteranschieber Juno und den Discovery Collector zum Einsammeln der Gülle. Auch ein Lely Calm zum Tränken der Kälber ist im Einsatz „Mir war wichtig, dass die gesamte Technik aus einem Haus ist. Lely war dabei das Unternehmen, das mir das beste Angebot unterbreiten konnte.“
Etwas mehr Arbeit macht dem jungen Landwirt noch, dass er zweimal pro Tag mit dem Futtermischwagen fahren muss. Hier wäre eine Vergrößerung oder eine Umstellung auf einen Fütterungsroboter noch ein denkbarer Schritt.
„Aber jetzt müssen wir einmal den Neubau verdauen und das Geld dafür zurückverdienen, bevor vielleicht eine zusätzliche Investition möglich ist.“