Stimulation
Um die Zitzen zu reinigen und den Milchfluss zu stimulieren, verwendet der Melkroboter Lely Astronaut zwei Bürsten. Zusätzlich zu den Zitzen reinigt die Bürste auch die Unterseite des Euters. Nach der Vorstimulation jeder Kuh werden die Bürsten desinfiziert, um eine Kreuzkontamination zu vermeiden.
Eine ausreichende Stimulation der Zitzen ist wichtig, damit der Melkprozess einen guten Anfang nimmt. Eine schnelle Zunahme des Milchflusses und ein kontinuierlicher Milchfluss zu Beginn des Melkens erhöhen die Kapazität des Roboters, senken das Risiko der Übermelkung (wenn der Roboter immer noch melkt, obwohl keine Milch aus dem Euter mehr austritt) und verringern die Menge der Restmilch (die Milch, die nach dem Melken im Euter verbleibt) aufgrund einer Verstopfung der Zitze.
Abnahmemethode
Ein Vorteil des automatischen Melkens mit dem Lely Astronaut besteht darin, dass die Zitzenbecher je nach Melkgeschwindigkeit für jedes Viertel gesondert abgenommen werden (weil der Milchertrag und die Melkgeschwindigkeit pro Viertel unterschiedlich sein können). Die Abnahme der Zitzenbecher auf Euterebene führt zu mehr Variationen zwischen den Vierteln in Bezug auf Übermelkung oder Restmilch im Vergleich zur Abnahme der Zitzenbecher auf Viertelebene (Boloña & Upton, 2020). Die Abnahme der Zitzenbecher auf Viertelebene hilft dabei, eine Übermelkung oder eine unvollständige Melkung zu verhindern.
Übermelkung kann zu einem schlechteren Zustand der Zitzen oder zu einer Zitzen-Hyperkeratose führen (Hillerton et al., 2002). Die Zitzen-Hyperkeratose erhöht das Risiko einer Entzündung der Milchdrüse (Cerqueira et al., 2018) sowohl für die klinische als auch die subklinische Mastitis und führt daher zu einer erhöhten somatischen Zellzahl (SCC) (Pantoja et al., 2020). Mit dem Lely Astronaut werden die Viertel individuell gemolken. Das individuelle Melken der Viertel minimiert die Übermelkung und ist positiv für die Eutergesundheit (Persson Waller et al., 2003).
Ein unvollständiges Melken (wobei Milch nach dem Melken im Euter verbleibt) führt zu mehr Restmilch. Kühe, bei denen Milch ausläuft, haben ein höheres Risiko für neue Infektionen im Vergleich zu Kühen, bei denen das nicht der Fall ist (Klaas et al., 2005). Ein unvollständiges Melken führt zu einer höheren somatischen Zellzahl (Penry et al., 2017).
Schlussfolgerung
Das Erfassen der Milchflussdaten je Viertel unterstützt den Lely Astronaut bei der Sicherstellung, dass die Melkung abgeschlossen ist. Die Durchführung eines vollständigen Melkens durch ausreichende Stimulierung der Zitzen und der Abnahme der Zitzenbecher im richtigen Moment hilft bei der Bewahrung der Euter Deiner Kühe im optimalen Zustand und kommt daher der Eutergesundheit in Deinem Betrieb zugute.
Boloña, P. S., & Upton, J. (2020). Effects of simulated quarter and udder teat cup removal settings on strip milk and milking duration in dairy cows. Journal of Dairy Science, 103(5), 4446–4454. https://doi.org/10.3168/jds.2019-17266
Cerqueira, J. L., Araújo, J. P., Cantalapiedra, J., & Blanco-Penedo, I. (2018). How is the association of teat-end severe hyperkeratosis on udder health and dairy cow behavior? Revue de Medecine Veterinaire, 169(1–2), 30–37.
Hillerton, J. E., Pankey, J. W., & Pankey, P. (2002). Effect of over-milking on teat condition. Journal of Dairy Research, 69(1), 81–84. https://doi.org/10.1017/S0022029901005386
Klaas, I. C., Enevoldsen, C., Ersbøll, A. K., & Tölle, U. (2005). Cow-Related Risk Factors for Milk Leakage. Journal of Dairy Science, 88(1), 128–136. https://doi.org/10.3168/JDS.S0022-0302(05)72670-9
Pantoja, J. C. F., Correia, L. B. N., Rossi, R. S., & Latosinski, G. S. (2020). Association between teat-end hyperkeratosis and mastitis in dairy cows : A systematic review. Journal of Dairy Science, 103(2), 1843–1855. https://doi.org/10.3168/jds.2019-16811
Penry, J. F., Endres, E. L., Bruijn, B. De, Kleinhans, A., Crump, P. M., Reinemann, D. J., & Hernandez, L. L. (2017). Effect of incomplete milking on milk production rate and composition with 2 daily milkings. Journal of Dairy Science, 100(2), 1535–1540. https://doi.org/10.3168/jds.2016-11935
Persson Waller, K., Westermark, T., Ekman, T., & Svennersten-Sjaunja, K. (2003). Milk Leakage—An Increased Risk in Automatic Milking Systems. Journal of Dairy Science, 86(11), 3488–3497. https://doi.org/10.3168/JDS.S0022-0302(03)73953-8