Familie Stahmer

Weidegang und automatisches Melken
Das Landschaftsbild des Ammerlandes ist geprägt von zahlreichen Parks und Gärten, sowie vielen saftigen grünen Weiden. Genau hier ist der Betrieb von Familie Stahmer angesiedelt. „Für uns kam automatisches Melken lange nicht in Frage, weil Weide und Roboter für uns nicht zusammenpasste“, berichtet Maike Stahmer rückblickend. Sie bewirtschaftet den Betrieb gemeinsam mit ihrem Mann und einem Mitarbeiter. Mit dem Wegfall eines Mitarbeiters nahm der familiengeführte Betrieb 2019 dann aber doch Kontakt zu anderen automatisch melkenden Betrieben aus der Region auf. Der Kontakt mündete im Februar 2020 in der Inbetriebnahme von zwei Lely Astronaut A5, welche am Giebel des bestehenden Gebäudes platziert wurden. Zusätzlich fand ein Lely Grazeway Weideselektionstor seinen Platz am Außenlaufhof zum Übergang zur Weide, für den Rückweg auf die Fläche des Außenlaufhofs wurde ein Texas-Tor installiert. „Rückblickend war die Inbetriebnahme im Februar vom Zeitpunkt perfekt, sodass bis zum Start der Weidesaison alles bereits super lief“, sagt Maike Stahmer. Dennoch startete der Betrieb im ersten Jahr zunächst nur mit zwei kleinen Weiden direkt am Stall, um anzutesten wie gut das Zusammenspiel aus Weide und Melkroboter funktioniert. „Heute stellen wir unseren Kühen deutlich mehr Platz zur Verfügung und wissen, dass sie auch 700 m ohne Probleme zurücklegen“, sagt die Landwirtin schmunzelnd mit Blick auf die anfängliche Skepsis. Wie gut Weide und automatisches Melken zusammen funktionieren zeigen vor allem die Zahlen, „wir haben im Sommer wie auch Winter rund 3,0 - 3,3 Melkungen im Schnitt“, sagt Maike Stahmer, „im Sommer machen besonders die jungen Färsen sogar mehr Melkungen, da sie deutlich mehr Platz im Stall haben“. Je nach Witterung sind die Kühe von 08:30 Uhr bis 17:00 Uhr auf der Weide und werden dann alle in den Stall geholt. Die Möglichkeit zur separaten Behandlung von brünstigen oder behandelten Kühen nutzt der Betrieb nur sehr selten. „Ich selektiere dann eher mal eine Kuh, die mir beim Rücktrieb der Weide das Tor blockiert“, sagt die Landwirtin lachend.
Interessierten, die ebenfalls nicht auf Weidegang verzichten möchten und mit dem Gedanken der Automatisierung spielen rät die Landwirtin, sich unbedingt andere Betriebe anzuschauen und dort vielleicht sogar mal einen Tag die Arbeitsabläufe kennenzulernen. „Da muss man definitiv keine Angst vor haben“, sagt Maike Stahmer und würde sich jederzeit wieder für das automatische Melken in Kombination mit Weidegang entscheiden.