Wie können wir uns also am besten um unsere Kälber kümmern? Jedes einzelne Kalb braucht bestimmte Grundvoraussetzungen, um eine nachhaltige Milchkuh zu werden. Ein guter Start in die Aufzucht beginnt mit der sanften Geburt eines gesunden Kalbes. Zweitens müssen Sie beachten, dass Kälber ohne Widerstandsfähigkeit zur Welt kommen. Sie haben keine Antikörper in ihrem Blut. Deshalb ist das Kolostrum von großer Bedeutung.
Kolostrum
Das neugeborene Kalb muss sich seine Widerstandsfähigkeit aus dem Kolostrum holen. Antikörper im Kolostrum mindern das Risiko, dass Krankheitserreger das Kalb krank machen (siehe Abbildung 1). Deshalb ist es wichtig, Kolostrum schnell, oft und in großer Menge zur Verfügung zu stellen. Versuchen sie, in den ersten Stunden nach der Geburt 4 Liter zu füttern. Mit jeder Stunde reduziert sich die Aufnahmefähigkeit der Organe für Antikörper um fast 10%. Kolostrum muss unter hygienischen Bedingungen verabreicht werden. Verwenden Sie für das Sammeln und Füttern von Kolostrum stets saubere, desinfizierte Eimer. Es wird empfohlen, saubere, separate Stiefel und Kleidung im Kälberaufzuchtsbereich zu tragen.
Abbildung 1: Immunisierungsprozess beim Kalb
Milchaustauschfutter oder Kuhmilch?
Am dritten oder vierten Tag nach der Geburt kann auf Milchaustauschfutter oder normale (pasteurisierte) Kuhmilch umgestellt werden. Beides ist möglich. Wir wissen, dass viele Milchviehhalter ihre überschüssige Milch den Kälbern geben. Das ist eine einfache Arbeitsweise, aber Milchaustauschfutter erfüllt eher den Ernährungsbedarf des Kalbes. Zusätzlich zu den erforderlichen Nährstoffen enthält Milchaustauschfutter Vitamine und Mineralien, die für ein gesundes Wachstum wichtig sind.
Vom Labmagen zur Entwicklung des Pansens
Das Magensystem junger Kälber ist klein und noch nicht entwickelt. Der Labmagen (in dem die Milch verdaut wird) neugeborener Kälber hat ein Volumen von 1,5 bis 2 Liter. Der Pansen hat ein Volumen von gerade einmal 0,75 Liter. Im Alter von 8 Wochen können sowohl Pansen als auch Labmagen 6 Liter aufnehmen. Die Wachstumsrate des Pansens bei drei bis acht Wochen ist höher als die Wachstumsrate des Kalbes selbst. Am Ende der Milchphase hat sich der Pansen auf eine Volumen von 14 Litern vergrößert, während der Labmagen 7 Liter aufnehmen kann.
Abbildung 2: Pansen des Jungkalbs und der ausgewachsenen Kuh.
Raufutter fördert die Pansenentwicklung
Neben der Milch gewöhnen sich die Kälber auch schnell an Kraftfutter und Heu, das grob und von guter Qualität sein sollte. Kälber lernen allmählich festes Futter zu fressen, bis sie nach der Entwöhnung 1,5 bis 2 kg pro Tag zu sich nehmen. Die Pansenwand junger Kälber enthält sehr wenige Pansenpapillen. Der Pansen wird durch die Fütterung groben Raufutters und des richtigen, energiereichen Kraftfutters stimuliert. Je mehr die Tiere aufnehmen, umso leichter ist es, die Milchphase zu verkürzen. Der Übergang zu festem Futter ist problemloser, wenn der Pansen gut entwickelt und gesund ist. Außerdem ist frisches Wasser nicht zu vergessen. Wenn das Kalb eine Woche alt ist, sollte es frisches Wasser bekommen. Kälber brauchen 10% ihres Körpergewichts an Wasser täglich. Besonders an heißen Tagen ist der Flüssigkeitsbedarf größer als die wenigen Liter Milch, die die Kühe erhalten. Im Winter ist der Energiebedarf der Kälber in der Milchphase größer. Aufgrund der Kälte wird mehr Energie gebraucht, um den Grundbedarf des Kalbes zu decken.
Unterbringung
In den ersten paar Tagen ihres Lebens sollten die Kälber in Einzelställen oder Iglus untergebracht werden, je nach Kapazität des Betriebs und Klima. Nach 3 bis 10 Tagen sind die Kälber in der Lage sich zu wehren und können in die Gruppe gebracht werden (bei mindestens 1,5 m2 Platz pro Kalb). Hier lernen die Tiere sich zu sozialisieren und vor allem haben sie hier mehr Platz, um ihr Skelett und ihre Muskulatur zu entwickeln, indem sie herumrennen und -springen. Im Gruppenstall können die Kälber problemlos mit einer automatischen Kälbertränke Lely Calm gefüttert werden. Dadurch bleiben die Tiere gesund, denn sie werden mehrmals täglich gefüttert. Die Qualität der Milch ist stets gleich und die Milch hat immer die richtige Temperatur.
Zusammenfassend:
Da Kälber die Milchkühe von morgen sind, muss man sich intensiv und richtig um sie kümmern. Achten Sie deshalb darauf, sie entsprechend zu behandeln.
- Berücksichtigen Sie die Kälber bei Ihren täglichen Routinearbeiten.
- Prüfen Sie auch Ihre Kälber, wenn Sie Ihre Kühe prüfen.
- Sorgen Sie direkt nach der Geburt für genügend Kolostrum von guter Qualität.
- Denken Sie über die automatische Fütterung der Kälber mit der Lely Calm nach.
- Sorgen Sie für saubere und trockene Unterbringung und entsprechende Auflage.