Kühe haben Juno zum Fressen gern
Bei Flükigers, auf dem Katzenrütihof, ist der Ablauf der gesamten Arbeit gut organisiert. Das erklärt sich einfach: Hans, Barbara und Patrick sind offen für Neues und probieren immer wieder Sachen aus, welche entweder die Arbeit oder die Präsenzzeit günstig beeinflussen. Ein Beispiel dafür ist die Geschichte des Lely Juno Futterschiebers. Der 100-Tage-Test gab den Anstoss, auch in dieser Richtung etwas Neues zu versuchen.
Mit über 50 Milchkühen gibt’s immer was zu tun
Vor 20 Jahren wurde auf dem Katzenrütihof der neue Stall gebaut. Dabei sah man sich auch gleich nach einem möglichst arbeitserleichternden Melkstand um. Die Entscheidung fiel auf einen 2x5er mit Tiererkennung, automatischer Abnahme und Aktivitätsmessung. Die Erwartungen wurden erfüllt, man hat die Anlagen gut genutzt, ab und zu auch mal gewisse Komponenten erneuert und vor allem die Auswertungs-software auf dem neuesten Stand gehalten. Auch das Futtermanagement wurde im Laufe der Zeit optimiert. Der neue Stall, mit dem langen, geraden Futtertisch, bot eine gute Gelegenheit, das Einbringen und verteilen von Gras, Heu oder Silo so einfach wie möglich zu gestalten. Anfangs war das die Arbeit von Ueli, dem landwirtschaftlichen Angestellten in bereits in fortgeschrittenem Alter. Als dieser in die wohlverdiente Pension ging, wurde ein alter Hubstapler kurzerhand mit einer „Schneeschnüüzi“ ausgebaut. Das Futterzuschieben dauerte damit nur wenige Minuten pro Einsatz. Allerdings, und das hängt auch mit dem fürsorglichen Umgang der Flükigers mit ihren Tieren zusammen, fand dieser Arbeitsgang bis zu 10x pro Arbeitstag statt.
Es geht doch, oder?
Stimmt, der Arbeitsablauf funktionierte bestens. Es bestand an sich kein Druck etwas zu verändern. Das mag auch der Grund gewesen sein, so erzählt Hans Flükiger, dass man nicht einfach so auf die Idee kam, am Futterzuschieben etwas zu ändern. Den Anstoss gab dann die Anfrage der UFA, ob man den Hof für einen Fachtag zu den Themen Grundfutteraufnahme, Klauengesundheit und Aktivitätskontrolle zur Verfügung stellen möchte. Gleichzeitig machte der Projektleiter der UFA auch auf die laufende Aktion „Lely Juno: 100-Tage-gratis-Testen“ aufmerksam. Das brachte die ganze Sache ins Rollen. Flükigers sind zwar immer an neuem interessiert, aber keine „Technik-Junkies“. Das heisst, neue Technik wird nur dann eingesetzt, wenn sie auch einen echten Nutzen bringt und nicht nur, weil sie neu ist. So waren Hans und Patrick dafür, den Juno zu dem Rindviehhaltertag einzurichten. Sie rechneten aber damit, dass er nach Ablauf der Testzeit wieder zurückgegeben würde. Denn wie schon erwähnt; Technik wird nur angeschafft, wenn ein Nutzen da ist und den sah man nicht voraus. Zumal das Vorurteil „Futterschieber geht nur mit Melk-Roboter“ auch bei Flükigers nicht ganz unbekannt war.
Installieren und hopp!
Man kam mit Lely überein, dass der Versuch zum UFA Event gestartet würde. Schon bald fuhr der Service-Lieferwagen mit dem Lely Juno vor. Der Techniker richtete das gute Stück ein. Dabei geht es im Wesentlichen darum die Ladestation an einer geschickten Stelle zu montieren und die Routen einzuprogrammieren. Nach einem halben Tag war alles erledigt, und der Juno durfte seine ersten Bahnen ziehen.
Diese Bahnen werden übrigens durch die intelligente Steuerung des Juno auf die Futterart angepasst. Gras wird kompakt an den Futtertisch gedrückt. Heu und Silo werden lockerer geschoben, so dass beim Heu kein Bruchverlust und beim Silo keine Klumpenbildung auftreten. Auf den Handys von Patrick und Hans wurde das Juno-App eingerichtet. Es verbindet sich per Bluetooth mit dem Schieber und ermöglicht es Betriebszeiten und Bahnkorrekturen sowie den generellen Status des Futterschiebers zu sehen und ggf auch abzuändern.
Ueli 2.0
Bereits nach zwei Tagen im Einsatz hatte sich der Juno (bei Flükigers heisst er aus gegebenem Anlass Ueli 2.0) so beliebt gemacht, dass Barbara, Hans und Patrickentschieden, er dürfe bleiben, auch nach der Testzeit. Die Gründe dafür sind schnell aufgezählt:
Präsenzzeit zum Futterschieben: Der zeitliche Aufwand für’s Futterschieben hat sich sprichwörtlich in Luft aufgelöst. Einzig beim Abladen einer neuen Ration Gras wird noch kurz mit der „Schnüüzi“ eine grobe Verteilung vorgenommen. Den Rest erledigt Ueli 2.0 rund um die Uhr. So geniesst es Barbara auch schon mal, dass die Männer bereits ab 18:00 mit in den Ausgang kommen und nicht nach Hause stressen um Futter zu schieben.
Die Milchleistung & Futtereffizienz sind gestiegen: Durch den ständigen Nachschub von Fressbarem, lassen sich die Kühe gerne dazu verführen auch nachts mehr zu fressen. Dies hat zu einer merklichen Mehrleistung an Milch pro Kuh geführt. Die regelmässige Futterzufuhr führt zu einem stabileren Pansen PH-Wert. Die Milchleistung und die Futtereffizienz steigen.
Die Herde ist ruhiger: Auch das beeinflusst die Leistung positiv. Kommt dazu, dass die rangniederen Kühe ihren Teil des Futters ohne Stress verzehren können. Allerdings, fügt Patrick an, die Herde ist auch bequemer, oder fauler je nach Ansicht. Beim Motivieren den Melkstand zu betreten, ist wesentlich mehr Überzeugungskraft gefragt. Die Kühe wägen offenbar gerne ab, ob jetzt grad melken oder frisches Gras fressen „kuhler“ ist. Dazu verrät Lars Lischer, Verkaufsberater Lely, einen kleinen aber wirksamen Trick: Die Futterzufuhr wird etwa 2 bis 3 Stunden vor dem Melken pausiert. So finden auch die bequemsten Kühe den Weg in den Melkstand ganz von alleine um sich nachher den Pansen wieder vollzuschlagen.
Sicherheit im Hofbetrieb: Für Flükigers eine Überlegung wert. Die nächste Generation ist zwar noch im Kinderwagen, aber schon in einem oder zwei Jahren werden Kids auf dem Hof umherwuseln. Nicht mehr mit dem Hubstapler zu fahren, trägt aktiv zur Sicherheit bei. Und auch eher unbedarfte Besucher aus der nahen, sehr städtischen Agglomeration sind oft auf dem Hof anzutreffen. Der Lely Juno überfährt niemanden. Das integrierte Kollisionssystem schaltet die Vorwärtsbewegung zuverlässig ab.
Der nächste Schritt
Die Melkanlage ist amortisiert aber immer noch sehr gut im Schuss. Sehr überzeugt vom Service den das ganze Lely Team bietet, haben sich Flükigers mit dem Thema Melkroboter befasst. Sie sind nun zum Schluss gekommen, den Schritt ins automatische Melken zu machen. Warum? Hans meint lakonisch: „Hey, ich werde auch nicht jünger, und wenn etwas bequemer geht, dann ist mir das recht.“ Und mit einem Augenzwinkern in Richtung Sohn: „Patrick macht eigentlich alles gerne auf dem Hof und bei der Herde, nur melken nicht, das können wir ihm ja abnehmen!“
Es ist zu erwarten, dass auch der Lely Astronaut einen Übernamen bekommt. Allerdings ist noch nicht entschieden ob er Hans 2.0 oder Patrick 2.0 heissen wird.