Der Betrieb Haschke in Labersricht ist ein Familienbetrieb, welcher von Herbert Haschke, seiner Frau Anne und Sohn Stefan bewirtschaftet wird. Der Betrieb ist ein Milchviehbetrieb mit Ackerbau und Lohnunternehmen. 2022 der Stall auf Robotertechnik umgebaut. Aktuell befinden sich darin 94 Kühe. Die Kühe werden mit zwei Lely Astronaut A5 gemolken. Das Futteranschieben wird vom Lely Juno übernommen. Außerdem sorgt der Lely Collector für einen sauberen Stallboden.
Servus, wir sind die Familie Haschke aus Labersricht im Landkreis Neumarkt. Wir bewirtschaften einen Milchviehbetrieb mit Ackerbau und Lohnunternehmen und möchten Euch unseren Betrieb und die Umbaulösung auf Robotertechnik vorstellen. In unserem Stall melken wir mit zwei Lely Astronaut A5. Das Futter wird vom Lely Juno angeschoben und die Laufflächen werden von einem Lely Discovery Collector Güllesauger sauber gehalten. Wir bewirtschaften 130 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Davon sind 90 Hektar Ackerland und 40 Hektar Dauerwiese.
2001 haben wir unseren Stall mit einem Doppel-Sechser-Fischgrätenmelkstand gebaut.
Unser Lohnunternehmen hat den Schwerpunkt Flüssigdüngung, genauer gesagt Cultandüngung. Das hat sich besonders im letzten Jahr nochmal stark entwickelt. Wir beginnen in der ersten Februarwoche in Ungarn, machen danach in Österreich weiter und Anfang März fahren wir zurück in die Heimat, um im Landkreis Neumarkt bis Mitte Mai weiter zu düngen. Aus dem Grund sind wir auch an den Punkt gekommen, wo wir uns entscheiden mussten: Machen wir in Zukunft mit den Milchkühen weiter oder steigen wir tiefer in das Lohngeschäft ein? So weiter zu machen wie bisher, ist als Familienbetrieb arbeitstechnisch nicht machbar gewesen. Wir sind 3 Arbeitskräfte und haben keine Angestellten. Wir mussten morgens und abends zu dritt im Melkstand arbeiten, was ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen hat. Außerdem waren wir immer sehr abhängig. Uns sind die Milchkühe allerdings sehr wichtig und deswegen sind wir 2022 dann zum Entschluss gekommen, dass wir auf Robotertechnik umsteigen möchten. Der erste Gedanke war, dass wir einen Roboter einbauen und unsere Kühe reduzieren, damit das ganze nebenher laufen kann. Dann haben wir uns das Ganze genauer angeschaut, auch in Richtung Tierwohl und so weiter. So sind wir dann zum Entschluss gekommen, den Stall um einen Laufhof zu erweitern und in Zukunft mit zwei Robotern zu melken. Derzeit haben wir 90 Milchkühe und planen in Zukunft auf bis zu 120 Milchkühe aufzustocken. Dafür würden wir dann die an den Stall angrenzende Bergehalle umbauen, damit wir mehr Platz bekommen.
Im Stall und auch außen haben wir Hochboxen verbaut, die einmal am Tag mit Kalk eingestreut werden. Der Grund für die Hochboxen ist, dass sie deutlich pflegeleichter sind und weniger Arbeit als die Tiefbuchten machen. Im Stall haben wir Spaltenböden verbaut und im Laufhof einen planbefestigten Boden, weil wir die Güllegruben überbauen mussten und deswegen keinen Güllekanal machen konnten. Eine Option für einen Faltschieber gab es nicht, weil es bautechnisch einfach nicht bzw. nur schwer umzusetzten war. Deswegen haben wir uns für den Lely Collector entschieden. Der Stallreinigungsroboter fährt bei uns drei verschiedene Routen. Die erste Route deckt den Selektionsbereich ab. Mittlerweile steuern wir diesen aber nur noch manuell mit dem Handy an, da es sein kann, das eine Kuh frisch gekalbt hat und das Kälbchen im Fahrtbereich des Collectors liegen könnte. Die 2. Route reinigt dan Stall innen. Den Innenbreich lassen wir derzeit vier Mal am Tag abschieben. Die dritte Route ist im Laufhof programmiert, welchen wir derzeit alle 2 Stunden absaugen lassen.
Unsere beiden Roboter sind stirnseitig zueinander angeordnet und werden über eine gemeinsame CU angesteuert. Als Besonderheit haben wir durch die Anordnung der Roboter eine Mittelselektion. Das hat sich durch den alten Melkstandlaufgang ergeben. Wir können dadurch zwischen den beiden Robotern nach hinten ausselektieren, wo wir einen großen Selektionsbereich schaffen konnten. Im Selektionsbereich haben wir 7 Liegeboxen, was für uns besonders wichtig ist, weil wir so einfach kranke Kühe oder Kühe, die kurz vor der Abkalbung stehen, ausselektieren können. Beim Roboter haben wir ein Schwenkgatter verbaut, damit die Tiere sowohl von der Herde, als auch aus dem Selektionsbereich in den Roboter können. Die Kühe, die vom Selektionsbereich in den Roboter kommen, werden dann auch wieder automatisch ausselektiert.
Ein Roboter steht da, wo früher der Melkstand war. Der Andere steht im ehemaligen Büroraum. Beim Umbau war diese Aufteilung etwas kompliziert, aber im nachhinein betrachtet ist das eine sehr sinnvolle Lösung und ich bin über jede Minute dankbar, die ich mir durch die Roboter einspare. Zuerst haben wir das Büro umgebaut und hier Platz für den ersten Roboter geschaffen. Dann haben wir gleich mit diesem Roboter umgestellt. Daduch, dass nur ein Roboter eingebaut war, haben wir in der Einmelkzeit mit 79 Melkenden an einem Roboter gearbeitet, was schon spürbar zuviel war, aber wir wussten ja, dass wir innerhalb kürzester Zeit mit dem zweiten Roboter weitermachen können. Im zweiten Schritt haben wir dann den Melkstand abgerissen und danach den zweiten Roboter eingebaut. Das hat in etwa vier Wochen gedauert. Vor der Umstellung hatten wir im Melkstand ein Durchschnittsgemelk von ca. 28 Liter. Jetzt, nach der Umstellung auf Roboter haben wir mit nur kleinen Optimierungen schon 31 Liter Tagesleistung erreicht. Während der Umstellungsphase hatten wir mit einem Roboter ca. 2,1 Melkungen am Tag. Mittlerweile sind wir mit beiden Robotern bei 3,0 Melkungen am Tag. Die Kühe hatten keine Probleme mit der Umstellung. Auch unsere älteste Kuh Jessi, mit über 15 Jahren hat die Umstellung auf Robotertechnik problemlos geschafft. Sie macht jeden Tag ihre drei Melkungen und ist sehr zufrieden. Jessi erhielt eine Auszeichnung über 100.000 kg Milch Lebensleistung und 14 Kälber.
Alle Daten, die für die tägliche Kontrolle über den Roboter und Tiere wichtig sind, können wir im Lely Herdenmanagementprogramm Horizon sehen. Ein Blick reicht und ich habe die wichtigsten Daten parat. Einige dieser Daten sind zum Beispiel die Brunsterkennung, Tierseparartion, Milchseparation, Fressminuten, Widerkauaktivität, Fett- und Eiweißgehalt, Zellgehalt, Boxenzeiten, Melkungen und Milchmenge. Das ist nur ein kleiner Überblick, was mir der Roboter alles liefern kann. Möchte ich genaueres über die Tiere wissen, kann ich jedes Tier gesondert betrachten. Im Horizon sind nicht nur die aktuellen Daten gesammelt, sondern auch alles weitere in der Lebensgeschichte der Kuh. Wir finden Horizon sehr übersichtlich aufgebaut. Das wichtigste ist direkt auf der Startseite zu sehen. An sich ist das Programm schnell zu bedienen und leicht zu erlernen.
Unsere Milchkühe bekommen momentan 60 Prozent Gras im Futter. Die Hälfte des Kraftfutters füttern wir über den Futtermischwagen und der Rest wird leistungsorientiert, je nach Milchmenge und Laktationstage im Roboter gefüttert. Die Trockensteher und Kalbinnen bekommen hauptsächlich Gras mit etwas Mais und Stroh.
Unsere beiden Melkroboter sind nicht das Einzige, was wir im Stall verändert haben. Wir füttern jeden Morgen und ab 13 Uhr übernimmt der Juno das Futteranschieben für uns. Er schiebt alle 2 Stunden an, auch nachts. Vor dem Juno hat mein Vater 22 Jahre lang jeden Abend vor dem Schlafen nochmal in den Stall gehen müssen, um das Silo nachzuräumen. Mit dem Juno braucht er das nicht mehr machen, was eine ziemliche Erleichterung ist. Der Hauptvorteil vom Juno ist auch, dass er das Futter nicht auflockert sondern nur anschiebt, damit kein Sauerstoff ins Futter kommt und dadurch keine Nacherwärmung des Futters entsteht.
Insgesamt bringen uns die Produkte von Lely eine große Erleichterung. Wir selbst und unsere Tiere sind jetzt viel flexibler. Wir haben beim Melken keine festen Zeiten mehr. Es ist alles viel entspannter und wir können durch den Umbau Feldarbeit, Lohnunternehmen und die Milchviehhaltung weiter machen. Natürlich war der Umbau eine stressige Zeit, vor allem, weil wir fast alles selbst erledigt haben, aber ich würde es jederzeit wieder machen.