Faktoren, die die Klauengsundheit beeinflussen 1/3
Freie Bewegung ist der Schlüssel zu einem komfortablen und produktiven Stall. Wenn die Kühe genügend Platz haben, um zu fressen, zu ruhen und sich ohne Hindernisse zu bewegen, haben sie weniger Konkurrenz und Stress. Ein gut durchdachter Stall kommt sowohl den Kühen als auch den Landwirten zugute. Manchmal ist weniger wirklich mehr! Entdecke, wie sich Stalllayouts auf den Betrieb von Milchviehbetrieben auswirken.
In einer Serie von Artikeln wirft der Klauengesundheitsexperte André Janse, Betriebsmanagement-Spezialist bei Lely, einen genaueren Blick auf dieses Thema und gibt wertvolle Einblicke und praktische Tipps.
Fortbewegung = Stalllayout + Hygiene & Klima + Vorbeugende Klauenpflege + Ernährung

Stalllayout
Klauengesundheit – Grundlage für Wohlbefinden und Leistung
Gesunde Klauen sind das Fundament jeder Milchkuh. Nur wenn sie sich schmerzfrei bewegen kann, frisst, wiederkäut und liegt sie entspannt und das spiegelt sich direkt in Gesundheit, Fruchtbarkeit und Milchleistung wider. Doch gute Klauengesundheit passiert nicht von allein: Sie ist das Ergebnis von durchdachtem Stallmanagement, ausreichend Platz und täglicher Pflege.
Bewegung und Komfort
Dazu gehören Liegeboxen, die in ihren Abmessungen (Länge, Breite und Boden) auf die Herde abgestimmt sind. Die Kuh kann sich so hinlegen, wie sie es im Freien tun würde. Ebenso wichtig ist, dass sie ungehindert Futter aufnehmen kann – mit genügend Vorrat und ausreichend Futterplätzen, damit es nicht zu viel Konkurrenz gibt.
Wenn dies nicht optimal ist, sollte der Landwirt eingreifen. Bei zu wenig Fressplätzen kann zum Beispiel ein Lely Juno Futterschieber helfen, das Futter regelmäßig an den Tisch zu schieben, damit auch rangniedere Kühe ihre erforderliche Futteraufnahme erreichen. So bleibt die Belastung auf den Klauen gleichmäßiger verteilt.
Natürliches Verhalten und Stallgestaltung
Konkurrenz und Rangordnung sind Teil des natürlichen Herdenverhaltens. Wichtig ist, dass eine Kuh in solchen Situationen ausweichen kann. Breite Gänge und ausreichend Platz in der Nähe des Lely Astronaut Melkroboters, des Futtertisches und der Tränken sorgen dafür, dass sich die Tiere wohler fühlen und stressfreier bewegen können.
Die Laufgänge, auf denen sich die Kühe begegnen, sollten daher nicht zu schmal sein. In der Praxis erleben wir jedoch oft, dass Landwirte nur ungern eine oder mehrere Liegeflächen opfern, um einen Durchgang zu verbreitern. Doch genau das kann die individuelle Leistung der Tiere verbessern und damit auch die Klauengesundheit.
Ein Stall, der Bewegungsfreiheit ermöglicht, führt zu weniger Stress, besserem Fressverhalten und gesünderen Klauen. Ein Vorteil, der sich für den Landwirt jeden Tag bezahlt macht.
Ein Beispiel aus der Praxis
Ein Beispiel aus der Zeit, als es in den Niederlanden noch Milchquoten gab: Diese endete jedes Jahr Ende März, und das neue Quotenjahr begann am 1. April. Viele Milchviehhalter schätzten damals die verbleibende Milchmenge, um Strafen zu vermeiden. Ein Landwirt entschied sich, fünf seiner 60 Kühe zu verkaufen, um die Quote einzuhalten. Die verbleibenden 55 Tiere hatten dadurch mehr Platz im Stall – weniger Konkurrenz am Futtertisch und um den Melkroboter. Nach nur zehn Tagen produzierten sie zusammen die gleiche Milchmenge wie zuvor 60 Kühe. Mehr Platz bedeutete weniger Stress, bessere Futteraufnahme und gesündere Klauen. Ein Beispiel dafür, wie Stallkomfort und Klauengesundheit direkt mit der Leistung zusammenhängen.
Fazit
Gesunde Klauen entstehen durch Bewegung, Platz und Komfort. Wer seiner Herde genügend Raum und optimale Bedingungen bietet, fördert nicht nur die Klauengesundheit, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden und die Leistung der Kühe.





